Anfang August fing alles an. Ich fuhr los. Und war so im Stress, dass ich garkeine Fotos gemacht habe. Nun arbeite ich hier schon eine ganze Weile als Tandempilot und finde das richtig gut. Kein Wunder, dass ich immer sage: "wenn mich einer sucht, ich bin im Himmel".
Dort findet man mich unterm orange-blau-grauen Gleitschirm mit einem glücklichen Passagier vor mir in der ersten Reihe...
Was braucht ein Gleitschirmflieger zum Wäschetrocknen? Eine gebrauchte Seilbahn und ein paar ausgemusterte Leinen vom Schirm. Gefunden am Wallberg, am Tegernsee.
Von Bayern in die Toscana - in Leonardo's Heimatdorf müssen wir natürlich vorbei. Vor allem, weil im Nachbardorf Giovanni e Margherita alias Johannes und Margit ihren Olivenhain haben, die wir noch kurz besucht haben und uns mit dem besten Olivenöl der Welt eingedeckt haben. Jetzt gehts weiter nach Pisa. Auf dem Weg werden wir noch einen Waldbrand sehen und durch die am Wochenende ausgestorbene Gerberstadt Fucecchio fahren.
Pisa - ein Bild vom Schiefen Turm, der übrigens kein Korsett mehr trägt, findet ihr im Netz. Bilder vom Strand, von der Marina di Pisa lad ich nicht hoch. So verkommen und vermüllt hab ich selbst Italien noch nicht oft erlebt. Schade! Und dass das Meer stinken tut - Italiener, baut Kläranlagen!
Ein Morgenflug ins Tal der Linsen - wenn der Nebel gerade dabei ist, sich zu heben, ist es am schönsten. Castelluccio ist auf jeden Fall ein Traum, ein Eldorado dei Parapendisti...
Und am vorletzten Tag gelingt, wovon man immer träumt, wenn man im Piano von Castelluccio ist... der Flug am Monte Vettore. Einstieg am Vettoretto und dann gemütlich hinauf auf 2700 m. Und rüber nach Castelluccio - siehe unten
Das kleine Dorf auf 1400m unter mir - und ich freu mich über diesen gelungenen Flug!
Und es gibt sie noch, die traditionelle Landwirtschaft. Die Linsenpflanzen werden als Heu geerntet, und dann nach der Zwischenlagerung mit einem "Scheunendrescher" gedroschen. Und zwei Frauen sortieren danach die kleinen Steine raus und verkaufen die Linsen und Erbsen am Straßenrand. Mein Herz wurde ganz warm. So wäre ich gerne manchmal noch Teilzeitbauer.
Und weiter gehts, auf nach Kroatien. Die Straße ruft und wir folgen ihr zum Meer...
Gleich gehts los, Aufbruch zu neuen Ufern, wenn mit meinem provisorischen Ausweis keine Probleme auftreten.....
Beim Picknick zwischen Schwärmen von Italienern noch im Hafen von Ancona. Wenn die Sonne wieder aufgeht, sind wir auf der anderen Seite...
.... der Adria.
Dies zu Überprüfen sind wir losgezogen...
Eine Fahrt wie im Traum, unterm Sternenhimmel auf dem Deck in der warmen Mittelmeernacht. Selten hab ich so viel geträumt. Und auf einmal ist dann, noch vor Sonnenaufgang, ein neues Land an der Seite des Schiffs. Guten Morgen Split!
Hilfe! Wer weiß, wie man Seeigel zubereitet? Vorhin beim Schnorcheln hab ich zusammen mit Aljoscha einen kleinen Topf voll gefangen. Und nun harren sie in einem Topf mit Meerwasser auf ihr Schicksal, während ich im Netz bin und mich umschaue, wie dieses Schicksal aussehen könnte. Auf dem Parkplatz neben mir stehen Franzosen, die sind ja bekannt dafür, dass sie alles essen. Aber die wussten auf anhieb auch nicht, wie man sie zubereitet. Benjamin, und der ist der Koch von den Beiden, meinte, die gehörten roh gegessen....
Morgen gibts Fotos davon.
edit: Der Seeigel war ganz leer, da war nur Flüssiges drin. Er ist also leider völlig umsonst gestorben... die anderen sind im Meer zurück. Und ich war Tauchen und hab mich bei seinen Kumpels entschuldigt.
Ein wunderschöner Flug vom Biokovo, die Berge so nah am Meer, und das klare Wasser von oben, und dann am Strand landen - herrlich! Die nächsten Tage war dann kein Flugwetter mehr, sondern Sturm von oben. Frische Luft und wilde Muster auf dem Wasser.
Jetzt weiß ich auch, warum mir die Menschen hier erst mal so unfreundlich vorkamen. Sie waren es tatsächlich. Weil ich sie auf Englisch angesprochen hab. Deutsch mögen sie viel lieber. Also frage ich jetzt auf Deutsch, ob sie Deutsch sprechen. Wenn sie dann sagen, "no, but english", sind wir dann trotzdem Freunde. Genscher und Kohl sind hier große Helden. Das "Cafe Genscher" in Split hab ich nicht fotografiert, weil ich es für einen Zufall hielt. Aber die beiden haben in der jüngeren Geschichte dieses jungen Landes eine entscheidende Rolle gehabt. Und natürlich gibt es jede Menge andere deutsche Namen. "Autocamping Frankenland" oder "Nordsee".
Gestern hab ich zwei gefragt, wo ich die Gasflasche füllen kann. Sie haben es mir sehr zuvorkommend erklärt. Ich bedankte mich überschwenglich. Die Anwort war: "Keine Ursache, für unsere Gäste!"
Es ist hier wohl so, dass die liebsten Touristen der Einheimischen die Deutschen sind. Und das danach lange garnichts kommt.
Der Platz an der Sonne und am Meer! Und keiner hat mich verjagt. Die ganze Nacht haben die Wellen praktisch in mein Schlafzimmer geschwappt. Hey, und ein Sturm ist los, Wahnsinn wie der das Wasser peitscht!
Ich hab eben mal eine Hausarbeit für die Uni fertig geschrieben. Nichts leichter als das, wenn man zwischendurch im klaren Wasser schwimmen und am Strand in der Sonne liegen kann....
Das fand ich Zadar, der übrigens schönsten Stadt Kroatiens bis jetzt. Wer weiß was es heißt? In ein paar Tagen ist es 180 Jahre her.
Kitsch as kitsch can, right? But's real, darling. Saw this while drinkin' a glas of wine on the top of my car, imagine?
Manche Straßen sind wie das Leben, kurvig, zum gemütlich cruisen. Ich bin auf dem Weg Richtung Norden. Und denk an Bilder, die ich mir von der Weite und Wildheit des amerikanischen Mittleren Westens gemacht habe. Das hier ist die wildromantischste Landschaft die ich bis jetzt gesehen habe. Manchmal wie auf dem Mond, manchmal wie im Hochgebirge,wie in Skandinavien nur wärmer, wie in den Tagebaulandschaften meiner Zweitheimat Brandenburg und kilometerweit nur Steine und Wasser. Nichts was ich mit der Kamera einfangen könnte. Geschweige denn wollte. Diese Küste müsst ihr selber sehen. Müsst ihr wirklich.
Na gut, ich habs doch probiert. Die Insel gegenüber im Sonnenaufgang bei Sturm. Stürmts daheim im Norden eigentlich auch seit Tagen derart?
Regenwetter gibts auch, wenn man einen ganzen Sommer unterwegs ist - zum Glück sind wir gerade beim lieben Viljem auf seinem Campingplatz und können in der gemütlichen überdachten Terrasse den Tag mit Marmeladekochen (aus reifen Bergpflaumen, die wir gestern gesammelt haben), Gitarrespielen und Plänemachen verbringen.
Die Gegend hier ist phantastisch, die Soča lädt zum Wildwasserfahren ein, die Berge zum Wandern, Biken und nicht zuletzt zum Fliegen. Vili, wir kommen auf jeden Fall wieder!
So langsam nähert sich das Ende, aber auch ein Höhepunkt der Reise. Wir sind auf dem Weg nach Südfrankreich. Gestern morgen habe ich in Rom einen Cappuccino getrunken, habe Uli in Venedig am Nachmittag wiedergetroffen, und am Abend sind wir an den Kanälen von Milano zum Essen gewesen. Die Nacht hat es dann wieder geregnet, und wir haben das erste Mal unter einer Brücke geschlafen - am Ticino. Und hier passieren wir gerade den Col du Lautaret auf dem Weg nach Grenoble. Gletscher und buntes Laub, der erste Schnee - es wird Herbst in den Alpen. Mir ist wehmütig, der Sommer geht dem Ende zu.
Wie fängt man ein so buntes und fantasievolles Festival mit einem Foto ein? Einen ganzen Himmel voll tausend kleinen Heißluftballons, die lustigen Verkleidungen, die strahlenden Kinderaugen und die lebendige Musik? Den Coupe Icare muss jedeR selbst erleben. Ich habe das in der Luft tanzende Nilpferd ausgesucht, um euch einen ersten Eindruck zu verschaffen.
Da unten liegt St. Hilaire im Morgennebel. Wir machen dass, was die Franzosen 'Vol 1807' nennen. Und andere Nationen 'walk and fly'. Rauflaufen und runterfliegen Heute dürfen es mal 1807 Meter Höhendifferenz sein. Schade, dass der Morgennebel sich zu einem ordentlichen Tagesnebel ausgewachsen hat, als wir nach dreieinhalb Stunden oben ankommen. Eine schöne Wanderung war es trotzdem, wenn auch mit etwas viel Gepäck. Und ich kenne ein neues Wort: Broulliard, le - Nebel, ganz allgemein.